Kann etwas aufwendiger sein, als eine Kirche zu renovieren? Wahrscheinlich einen Bahnhof, der gleichzeitig unter Denkmalschutz steht. Die Renovierung des Pilsner Zugbahnhofs dauerte in mehreren Etappen fast acht Jahre.

Während dieser Zeit kamen aus Pilsen nach Bílovice legierte Teile und Stahlelemente der Bahnsteigüberdachungen, die gute hundert Jahre alt waren. In der Gegenrichtung wurden dann überholte Teile, neue Stahlkonstruktionen, Titanzinkbleche, Glas, Tischlerelemente sowie weiteres Material transportiert. Einfach alles, was zur Renovierung des viertgrößten Bahnhofs in der Tschechischen Republik mit sechs Bahnsteigen notwendig war.

Vorarbeiten
Vor dem Beginn der Arbeiten auf dem Hauptbahnhof haben sich die Experten von mmcité+ auf den kleineren Pilsener Zugbahnhof Jižní Předměstí begeben. 2012 haben sie die komplette Renovierung der historischen Überdachung beim Bahnhofsgebäude durchgeführt. Die Arbeiten an legierten Konstruktionen, hölzernen Elementen und Aufzugschächten waren genau das, womit man sich anschließend ein Stück weiter auf dem Pilsener Hauptbahnhof beschäftigt hat. Dort wurden 2013 im Rahmen der Vorbereitungen Teile der historischen Bahnsteig-Überdachungen demontiert, neue Aufzugschächte und ein Ausgang der Unterführung in Richtung Post errichtet.

Start mit Vollgas
Knoten Pilsen I. Bau, Umbau der Prager Weichenstraße. So lautet die vollständige Bezeichnung des Vorhabens, das in den Jahren 2014 bis 2016 realisiert wurde. „Wir haben die historische Konstruktion auf dem 2. und 3. Bahnsteig komplett abmontiert. Sämtliche Teile wurden überholt und erneut zusammengebaut. Gleichzeitig haben wir die Überdachung des 1. Bahnsteigs errichtet. Obwohl es sich um eine neue Konstruktion handelte, musste die Form den anderen ursprünglichen historischen Überdachungen entsprechen“, sagte der Projektmanager Pavel Holík und ergänzte, dass parallel auch der Bahnhof Přednádraží – sever renoviert wurde.